Die Marktentwicklung in der fleischverarbeitenden Industrie in Deutschland wurde 2021 von verschiedenen Faktoren geprägt: Während der Pro-Kopf-Verbrauch bei Fleischartikeln weiter sinkt, nahmen – ausgenommen des Segments für Schweinefleisch – steigende Rohstoffpreise sowie der neue Branchenmindestlohn in der Fleischwirtschaft Einfluss auf die Verbraucherpreisentwicklung. Zugleich wird der Fachkräftemangel und somit auch die geringere Verfügbarkeit von Produktionshelfern innerhalb der Branche immer mehr spürbar. Verstärkt durch das neue Bundesgesetz, das Leiharbeit seit dem 1. April 2021 verbietet. Bei Bauerngut wurden seither rund 300 Leiharbeitnehmer innerhalb eines kurzen Zeitraums in Festanstellung übernommen.
Während der Pro-Kopf-Verbrauch bei Fleischartikeln weiter sinkt, nahmen - ausgenommen des Segments für Schweinefleisch -steigende Rohstoffpreise sowie der neue Branchenmindestlohn in der Fleischwirtschaft Einfluss auf die Verbraucherpreisentwicklung.
In Zeiten der Corona-Pandemie begleiten bei Bauerngut weiterhin umfangreiche Maßnahmen zum Infektionsschutz der Mitarbeiter die Produktionsprozesse. Hier standen und stehen Impfangebote sowie permanente Tests der gesamten Belegschaft im Mittelpunkt.
Als waschechte EDEKAnerin hat Sandy Metzger alle wichtigen Karriereschritte innerhalb des Unternehmensverbunds erfolgreich gemeistert. Besonders wichtig für sie als Jung-Unternehmerin: das Vertrauen ihrer Mitarbeiter, ihres Freundeskreises sowie ihrer Familie.
Der absolute Energiebedarf am Bauerngut-Standort Bückeburg hat sich im Vorjahresvergleich insgesamt erhöht: Während der Stromverbrauch, vorrangig generiert durch wärmere Außentemperaturen im Jahresverlauf, um etwa 3,5 Prozent anstieg, zog parallel dazu der Verbrauch von Erdgas um etwa 9,0 Prozent an. In Bückeburg wurden 2021 rund 1.200 Quadratmeter Produktionsfläche in volle Auslastung genommen. Zudem nahm Bauerngut zusätzliche Produktionsmaschinen sowie Schneide- und Verpackungslinien in Betrieb. Darüber hinaus installierte die Tochtergesellschaft der EDEKA Minden-Hannover vor Ort zur Verbesserung der Luftqualität 40 HEPA-Luftfiltermodule. Diese Maßnahmen ließen den Stromverbrauch ebenfalls ansteigen. Der Mehrverbrauch an Erdgas entstand im Wesentlichen durch die grundsätzliche Verbesserung der Raumluft in der Produktion. Hier wurde durch eine Modifikation der Lüftungsanlagen die Lufttrocknung deutlich verbessert und so die Luftverkeimung reduziert.
Am Standort in Könnern hat sich der Energiebedarf im Vorjahresvergleich insgesamt reduziert: Der Stromverbrauch ging um ca. 10,0 Prozent und der Erdgasverbrauch um ca. 21,0 Prozent zurück. Der Minderverbrauch an Strom resultiert wesentlich aus der verringerten Produktionsmenge des Betriebs. Die reduzierte Menge an Erdgas beruht zum Teil auf einer notwendig gewordenen »Ersatzwert-Ermittlung«, da es beim verantwortlichen Energieversorger im Laufe des Berichtsjahres zum Ausfall der Messstelle kam. Vor diesem Hintergrund ist die tatsächliche Reduzierung nicht exakt darstellbar. Ein weiterer Anteil ist auf die Modifikation der Dampfkesselanlage zur Warmwassererwärmung zurückzuführen. Die Anlage in Könnern wurde 2021 komplett umgestellt und die Erwärmung erfolgt seither über einen Wärmetauscher.
Bio- sowie regionale Erzeugnisse liegen sowohl im Fleisch als auch im Wurstbereich weiter voll im Trend. Gleichzeitig wird auf Kundenseite verstärkt Augenmerk auf artgerechte Tierhaltung gelegt. Und die Kunden sind auch bereit, dafür höhere Ladenpreise zu akzeptieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie stieg zudem der Absatz von SB-Fleisch-Artikeln deutlich an. Auch Geflügelartikel erfreuen sich weiterhin steigender Umsätze. Denn gesunde Ernährung blieb 2021 ebenfalls im Trend und förderte das Wachstum in diesem Sortiment signifikant. Eigene Akzente setzt Bauerngut darüber hinaus weiter mit seiner hauseigenen Trendschmiede.
Mit den mehrtägigen Profi-Workshops für die Teams an den Frischetheken der Märkte liefert die Produktionstochter Expertise und Inspirationen für die Sortimentsgestaltung. Beispielsweise für italienische Wurstspezialitäten oder zu Bio-Zertifizierungen, Haltungsformen und der Initiative »Tierwohl«. Das Programm wurde 2021 erfolgreich auf die Regionen Sachsen-Anhalt und Berlin/Brandenburg ausgeweitet.
Kunden achten mehr auf artgerechte Tierhaltung.
Vergangenen Herbst etablierte die EDEKA Minden-Hannover die Haltungsform 2 – »Stallhaltung plus« – als neue Mindestanforderung bei Schweine- und Geflügelfleisch. Das gilt sowohl für Fleisch von der Bedientheke als auch für SB-Fleisch. Gleichzeitig wird das Angebot für die Haltungsstufen 3 und 4 kontinuierlich ausgebaut. Mit diesen Maßnahmen kommt die EDEKA Minden-Hannover ihren Zielen für ein tierwohlgerechteres Sortiment einen weiteren Schritt näher.
Knapp ein Dutzend Schweinefleischartikel mit der Haltungsform 3 – »Außenklima« – der noch jungen Marke Bauerngut Landleben sind bereits seit Ende 2020 in den EDEKA-Märkten im Einzugsgebiet erhältlich. Die Tiere verfügen während ihrer Aufzucht über 40 Prozent mehr Platz, als gesetzlich vorgegeben. Für sie steht permanent Stroh und Beschäftigungsmaterial bereit und sie verfügen über Ställe mit offenen Fronten. Die Produkte werden in der nachhaltigeren eTray-Verpackung mit 30 Prozent weniger Kunststoff angeboten. Anfang 2021 folgten sieben weitere Wurstartikel der Haltungsform 3 in dem innovativen Frischpack. Es wurden komplett neue Sorten entwickelt: Die Zutatenliste umfasst geräucherte Jalapenos, Wiesenkräuter oder auch Karotten. Weitere »Bauerngut Landleben«-Produkte von Schweinen aus artgerechterer Haltungsform sind bereits in Planung.
Ebenfalls schwer angesagt bei den Kunden sind die drei Regionalfleischprogramme von Bauerngut für Rindfleisch: »Limousin«, »Deutsche Angus« und »Strohbulle«. Mit ihrer sukzessiven Einführung ist eine Kooperation zwischen den Landwirten in den jeweiligen Regionen und der unternehmenseigenen Vieherfassung »Goldswien« etabliert worden. Nach Schlachtung und Zerlegung liefert Bauerngut das vorgereifte Rindfleisch von Färsen und Jungbullen an die einzelnen EDEKA-Märkte. Neutrale Kontrollinstitute gewährleisten durch ihre Audits die Einhaltung der Vorgaben. Dazu zählen beispielsweise die Tiergesundheit, die jeweiligen Rinderrassen, die Tierhaltung »Außenklima« sowie die GVO-freie Fütterung nach Haltungsform 3 auf den bäuerlichen Familienbetrieben. Die Kontrollen auf den Schlachthöfen und in den Zerlegebetrieben bei »Goldswien« und Bauerngut gehören ebenfalls dazu. Das Fleisch aus den Regionalfleischprogrammen wird zusätzlich zum bereits bestehenden Sortiment für die EDEKA-Bedientheken angeboten.
Das französische Limousin Rind gilt als »robuste Rasse«. Von ihr stammt das gleichnamige regionale Fleischprogramm, dessen Produkte zum Ende des Berichtsjahres bereits in 37 Märkten in Bremen und Umgebung erhältlich waren. Artikel der im Jahr 2018 gestarteten Regionalmarke »Deutsche Angus« hingegen erhalten EDEKA- und MARKTKAUF-Kunden exklusiv in der Region rund um Minden-Lübbecke. Das Programm wird ebenfalls kontinuierlich und mit großem Erfolg ausgeweitet. Zum Jahresende nahmen rund 39 Einzelhandelsstandorte daran teil. Im September 2021 wurde darüber hinaus das regional begrenzte Rindfleischprogramm »Strohbulle« auf Basis der Rasse »Simmentaler« auf den Weg gebracht. Seine Artikel finden sich insbesondere im Delbrücker Land, im Nordosten von Nordrhein-Westfalen, und hier ausschließlich an den Bedientheken der zur EDEKA Minden-Hannover gehörenden Lüning- und Elli-Märkte, gestärkt mit 12 Einzelhandelsstandorten.
Weitere EDEKA-exklusive Regionalprogramme und herzhaften Heimatgenuss für die östlicheren Vertriebsregionen der EDEKA Minden-Hannover Berlin-Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt plant Bauerngut noch für das laufende Geschäftsjahr.
Die gesteigerte Nachfrage nach frischen Fleischprodukten in Bio-Qualität macht auch vor den Servicetheken des Einzelhandels für Fleisch- und Wurstprodukte nicht Halt. Bereits 470 Märkte der EDEKA Minden-Hannover waren am Ende des zurückliegenden Jahres für den Verkauf von Bio-Fleisch in Bedienung zertifiziert. Und bei 300 Märkten finden sich EDEKA Bio-Produkte im Sortiment. Die Fleisch und Wurstspezialitäten der Bio-Eigenmarke stammen allesamt aus durchgängiger ökologischer Aufzucht und Herstellung. Um den Trend für immer nachhaltigere Sortimente in den Frischetheken zu unterstützen, wurden die Bedientheken der Märkte im Jahresverlauf 2021 mit passenden Werbemitteln wie Flyern, Aufstellern und Plakaten ausgestattet. Filme zu ausgewählten Kooperationen mit öko-zertifizierten Landwirten waren ebenfalls Teil des EDEKA Bio-Kommunikationskonzeptes für den Einzelhandel
Bückeburg gehört als traditionsreicher Produktionsstandort für hochwertige Fleisch- und Wurstwaren zu Bauerngut wie seine Markenfleischprogramme. Seit über 30 Jahren ist Bauerngut einer der größten Arbeitgeber und zentralen Steuerzahler im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Nun jedoch sind die Kapazitätsgrenzen der lokalen Betriebsstätte erreicht. Es besteht Erweiterungsbedarf. Geplant ist, vor Ort einen dreistelligen Millionenbetrag zu investieren, um in direkter Nachbarschaft zur Produktion ein neues Logistik-Zentrum zu errichten. Im Zuge dessen würden zusätzlich zu den mehr als 800 bereits existierenden, auch 80 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein klares Bauerngut-Bekenntnis zu Bückeburg.
Zu dem geplanten Logistik-Drehkreuz, das zwischen zwei Bundesstraßen in einem Landschaftsschutzgebiet läge, gab es nach Vorstellung der Pläne jedoch heftige Diskussionen in der Kommunalpolitik sowie der Öffentlichkeit. Dem Unternehmen fehlte somit die dringend benötigte Planungssicherheit. Vergangenes Frühjahr kündigte Bauerngut an, auch Standorte in anderen Kommunen zu prüfen. Es folgte ein Paradigmenwechsel. Im Mai 2021 positionierten sich die Ratsfraktionen der Stadt für den Verbleib sowie den Bau des neuen Logistik-Zentrums. Kurz darauf luden Stadt und Landkreis die Bürger zu einer Info-Veranstaltung ein. Gemeinsam mit Vertretern von Bauerngut wurde der Termin genutzt, um alle Fakten und Argumente transparent zu dokumentieren und für den Verbleib des Unternehmens in Bückeburg zu werben.
Zusätzlichen Rückenwind erhielt das Bauerngut-Projekt durch die eigene Belegschaft. Im Sommer vergangenen Jahres übergaben Mitarbeiter über 6.100 Unterschriften an den Bürgermeister der Stadt Bückeburg.
Die Corona-Pandemie hat auch im Segment Brot und Backwaren das Kaufverhalten der Menschen beeinflusst. Während einerseits Waren in Selbstbedienung (verpackte Ware im SB-Regal, in der TK-Truhe und lose Ware in der Bake off Abteilung) gegenüber 2020 sowohl umsatz- als auch absatzbezogen deutlich zulegen konnten, entwickelten sich die Verkaufsmengen bei Backwaren in Bedienung nur leicht positiv. Das Geschäft der Backwaren-Bedientheken lässt sich für das Jahr 2021 mit zurückgehenden Kundenfrequenzen, dafür aber steigenden Durchschnittsbons charakterisieren. Lose Backwaren und verpackte in Selbstbedienung zum Mitnehmen, gewannen in der Wahrnehmung der Kunden weiter an Bedeutung. Der Verbrauch der gekauften Produkte verlagerte sich weiterhin vom Außer-Haus-Verzehr in die eigenen vier Wände.
Zugleich spiegelt sich der Verbrauchertrend zu naturbelassenen Artikeln und insgesamt einfacheren Rezepturen mit einer geringeren Anzahl an Zutaten auch bei Brot und Backwaren wider. Dinkelprodukte zum Beispiel erfreuen sich genauso wachsender Beliebtheit wie regionale Artikel. Die Menschen legen weiterhin Wert auf gesunde, ausgewogene und verantwortungsbewusste Ernährung – und Schäfer’s geht aktiv und zukünftig noch stärker darauf ein.
Die Schäfer’s-Produktionsbetriebe stellen sich zur Verbesserung der Qualitäten, Erhöhung der Pozesssicherheit und Optimierung der Auslastung flexibel auf die aktuellen Konsumtrends ein. Dazu trägt unter anderem die weitere Neuausrichtung in den Schäfer's »Handwerksbetrieben« bei. In Lehrte werden seit Anfang 2020 frische halbgebackene Brote für die Backwaren-Bedientheken sämtlicher EDEKAVertriebsformate und Schäfer’s-Fachgeschäfte sowie die meisten halbgebackenen Brote für die Bake off-Abteilungen in den EDEKA-Märkten und MARKTKAUF-Häusern in hoher Qualität mit traditionellen Rezepturen hergestellt. Zusätzlich wird vor Ort das unter der Marke Schäfer’s »Kuchenlieblinge« erfolgreich im Markt eingeführte Sortiment frischer verpackter Kuchen und Gebäck-Teilchen weiter ausgebaut.
Die Produktentwicklung begeistert mit innovativen und trendgerechten Rezepturen.
Das tagesfrische Kuchen- und Tortensortiment für die Backwaren-Bedientheken rundet das umfangreiche und hochwertige Angebot ab. Zudem soll das gesamte westliche Absatzgebiet ab 2023 direkt von Lehrte aus beliefert werden.
Gleichzeitig werden jetzt die Voraussetzungen am Standort Teutschenthal geschaffen, die Produktion ab 2024 für das Absatzgebiet Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin zu bündeln. Bis Ende 2023 wird der Standort durch einen Anbau erweitert und die Betriebstechnik am Standort modernisiert. Hier wird künftig die Produktion tagesfrischer regionaler Brote sowie des Kuchen- und Tortensortiments.
Im September 2021 wurde in den Schäfer´s-Produktions- betrieben eine Re-Zertifizierung des Energiemanagements durchgeführt und erfolgreich bestanden. Am Standort Lehrte wurde die Thermoöl-Anlage durch die Systemveränderung auch zur Dampferzeugung genutzt. Somit konnte eine Einsparung von 1.596 kWh pro Monat erzielt werden. Dies entspricht einer Reduzierung von 650 kg CO2 pro Monat. Insbesondere durch die Zentralisierung der Brot-Herstellung konnte der Energieverbrauch in den Schäfer’s-Produktionsgesellschaften insgesamt von 2.135 kWh/t Mehl auf 2.041 kWh/t Mehl für die Energieträger Strom und Gas Brote für die Servicetheken Süße Lieblingsstücke für die Kunden gesenkt werden.
Das ergibt eine Effizienzsteigerung von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2022 wird die zentrale Kälteanlage am Standort Lehrte in Betrieb genommen. Dadurch wird auf das Ziel hingearbeitet, dezentrale Kältegeräte zu reduzieren. Auch die Installation von E-Ladesäulen wird vorangetrieben.
Für das laufende Geschäftsjahr ist die freiwillige Einführung des Nutri-Scores vorgesehen.
Insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2021 ging es bei der Weiterentwicklung der Schäfer’s-Sortimente heiß her – oder besonders cool: Denn im Frühjahr eroberten die verpackten halbgebackenen Schäfer’s-Lieblingsbrötchen mit zwei Sorten die Tiefkühltruhen der Supermärkte. Bereits im Februar hatte die Backwarentochter der EDEKA Minden-Hannover ihr Angebot für die SB-Marktbäckereien ausgeweitet. Die Produktrange »Kuchenlieblinge« wurde um weitere vorverpackte frische Kuchen ergänzt: Amerikaner, Quarkstriezel und Streuseltaler. Und zu den beiden Höhepunkten des SportSommers 2021 zählten in den Backwaren-Bedientheken zum Beispie EM-Artikel wie das Fußball-Brot und -Brötchen, die Fußballschnitte oder auch die olympisch inspirierte Japan-Style-Roulade. Das dritte Quartal brachte dann einen Klassiker zurück. Wieder am Netz, produziert das Schäfer’s-Werk OsterweddingenI hochwertige tiefgekühlte Standardund Spezial-Pfannkuchen, besser bekannt als »Berliner«. Gedacht für die Backwaren-Bedientheken der Märkte sowie die Schäfer’s-Fachgeschäfte, erfolgte der Verkaufsstart rechtzeitig zu dem Jahresendgeschäft und dem Jahreswechsel 2021/2022.
Zum Ende des Berichtsjahres startete zudem der Relaunch der zum Schäfer’s-Sortiment gehörenden Verpackungskonzepte. Ob Brötchen aus der Tiefkühltruhe, abgepackte Weizen- und Mehrkornbrötchen oder die »Kuchenlieblinge« für die SBMarktbäckereien – sämtliche Umverpackungen werden seither neugestaltet. Mit den Veränderungen im Design gehen teilweise auch Umstellungen der Gebindegrößen einher. Darüber hinaus werden in der Verbraucherkommunikation Mehrwerte und zusätzliche Produktdetails eingeführt: Auf den Verpackungen informiert Schäfer’s zum Beispiel über die Herkunft des verarbeiteten Mehls (»aus deutschen Mühlen«) und, bei den »Kuchenlieblingen«, über den Verzicht auf (»frei von«) Konservierungsstoffe. Für das laufende Geschäftsjahr ist die freiwillige Einführung des Nutri-Scores vorgesehen. Die Verbraucher sollen anhand dieser Ampel-Kennzeichnung den jeweiligen Nährwert (Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz) besser erkennen und nachvollziehen.
Die Produktentwicklung begeistert mit innovativen und trendgerechten Rezepturen.
Außerdem hat sich die Produktionsgesellschaft auf die Fahnen geschrieben, ihr Backwarenangebot für die Backwaren Bedientheken und Fachgeschäfte Schritt für Schritt attraktiver, regionaler und somit noch kundennäher zu gestalten. Dazu wurde ein neues, deutlich flexibleres Kuchenund Torten-Konzept, aufgeteilt in Kern- und Kompetenzsowie regelmäßig rotierende Saison- und Aktionsartikel, eingeführt. Die Produktentwicklung begeistert mit innovativen und trendgerechten Produkten wie der Pfirsich-SkyrSchnitte, der Schoko Mousse-Torte oder speziellen und anlassbezogenen Amerikanern. Ausgerichtet auf seine zehn regionalen Absatzgebiete, sorgt das neue Konzept für mehr Abwechslung und Sortimentsvielfalt in den Auslagen des Einzelhandels. Nach erfolgreich verlaufenen Tests im Jahr 2020, entwickeln sich die Backwaren-Umsätze bei Kuchen und Torten zusehends positiv. Seit Oktober des zurückliegenden Geschäftsjahres ist das Konzept in allen Schäfer’s Backwaren-Regionen etabliert.
Mit der Neuausrichtung der Backwarenproduktion ging 2021 die Einführung des branchenspezifischen Warenwirtschaftssystems »BackPro« voraus. Die Software dient als zentrales Steuerungssystem zur verbesserten Planung des Wareneinkaufs, der Lagerkapazitäten sowie der Qualitätssicherung. »BackPro« verbindet so interdisziplinär und abteilungsübergreifend die Prozesse im Tagesgeschäft der Schäfer’sProduktion und führt alle relevanten Daten zusammen. Im Jahresverlauf 2022 werden die weiteren Betriebsstätten Osterweddingen II, Lehrte und Teutschenthal aufgeschaltet.
Vergangenes Jahr wurde darüber hinaus bei Schäfer’s die Konzeptphase zum Projekt »automatische Bestellprognose« erfolgreich abgeschlossen und direkt im Anschluss daran die Umsetzungsphase eingeleitet. Die Einführung der automatischen Bestellprognose stellt eine zusätzliche Serviceleistung für den Einzelhandel dar. Ziel ist es, den Dispositionsaufwand für die Backwaren-Bedientheken und die SB-Marktbäckereien (Bake off) mit der RWWS-Lösung F&R für den Einzelhandel ab Mitte 2022 zu reduzieren und die Bestellqualität zu erhöhen.
Vielfach schrumpfende Fischbestände, hoher politischer Druck auf den Fangquoten und der mancherorts heftige Streit um internationale Fischereirechte – für die kommerzielle Fischerei sowie verarbeitende Fischereibetriebe innerhalb Deutschlands und rund um die Welt bleiben die Rahmenbedingungen in der Gesamtbetrachtung angespannt. Und während Corona-bedingt die Planbarkeit der benötigten Fischvolumina im deutschen Gastgewerbe weiterhin eine Herausforderung darstellt, schossen die Bezugsquoten seitens des Lebensmitteleinzelhandels weiter deutlich nach oben.
Für die zur EDEKA Minden-Hannover gehörenden Produktionstochter von Hagenah verlief das abgelaufene Geschäftsjahr einmal mehr positiv. 2021 verarbeitete das Hamburger Hagenah-Werk täglich etwa acht Tonnen Frischfisch. Es wurden weitere Kunden innerhalb des EDEKA-Verbunds aufgeschaltet und die Nachfrage aus dem EDEKA-Einzelhandel steigerte sich bis Jahresende um XX Prozent. Die EDEKATochtergesellschaft weitete darüber hinaus ihr Sortiment erneut aus.
Das Informationsbedürfnis der Verbraucher hinsichtlich Herkunft des Fisches sowie verantwortungsvoller Fangmethoden bleibt unverändert hoch. Die Hagenah Frische GmbH fördert auch deshalb nachhaltige Fischerei. Wann immer dies zu realisieren ist, bezieht das Unternehmen seine Roh- und Handelswaren aus zertifizierten Quellen. Dazu gehören Produkte mit MSC (Marine Stewardship Council)- oder ASC (Aquaculture Stewardship Council)-Siegel sowie Biozertifizierte Fischartikel.
Wie geplant, erfolgte Mitte 2021 der offizielle Startschuss für die Fischplattform von Hagenah. Über sie können sämtliche Marktleiter der EDEKA Minden-Hannover sowie die Märkte der ihr angeschlossenen selbstständigen Kaufleute das gesamte Hagenah-Sortiment für ihre Frischfischtheken über den EDEKA-Großhandel beziehen. Damit einher ging die Aufschaltung von mehr als 330 zusätzlichen Artikeln. Darunter Feinkost Salate, Marinaden oder auch vielfältige Sorten an Räucherfisch. Im Kern geht es darum, den Bedientheken im gesamten Geschäftsgebiet der EDEKA Minden-Hannover immer mehr handwerklich verarbeitete Produkte und somit ein Plus an Vielfalt zur Verfügung zu stellen. Bereits rund 170 Märkte mit Fisch-Bedientheke waren bis Ende Dezember auf die Fischplattform aufgeschaltet.
Auch über die Vertriebsgrenzen der EDEKA Minden-Hannover hinaus trägt die Hagenah-Fischexpertise Früchte. So konnten die Geschäftspartnerschaften zu Märkten der in Neumünster ansässigen EDEKA-Regionalgesellschaft Nord weiter ausgebaut werden. Insgesamt 25 Standorte werden aktuell mit Frischfisch und Räucherfisch versorgt. Weitere Wachstumsperspektiven eröffnet die Zusammenarbeit mit EDEKA-Märkten der EDEKA-Region Südwest mit Hauptsitz in Offenburg. Diese werden mit Räucherfisch beliefert.
Direkt an die Fischplattform geknüpft, sorgt das noch junge Shop-Markenkonzept »die fischwerker« für den kontinuierlichen Ausbau von Lebensmittel- und Frischekompetenz innerhalb der EDEKA Minden-Hannover. Es stellt ein signifikantes Differenzierungsmerkmal und zugleich einen konkreten Wettbewerbsvorteil dar. Denn auf diese Weise können die Verbraucher in den verschiedenen EDEKAVertriebsschienen die Hagenah-Fisch Qualität an den eigens gestalteten »die fischwerker«-Theken unmittelbar erleben. Zusätzlich unterstützt von der parallel dazu stattfindenden Einführung der Produktmarke »die fischwerker«. Zu ihr zählen beispielsweise Fisch-Artikel wie ASC Lachs, MSC Kabeljau, MSC Rotbarsch, MSC Seelachs, Leng, ASC Dorade, ASC Loup de Mer, MSC Scholle, MSC Seehecht, MSC Heilbutt sowie Schellfisch in handfiletierter Qualität.
Das »die fischwerker«-Konzept wurde – ausgerichtet an den individuellen Marktgegebenheiten am jeweiligen Einzelhandelsstandort – im Jahresverlauf erfolgreich ausgerollt. Ende 2021 nutzen rund 22 EDEKA-Märkte und MARKTKAUFHäuser den neuen Auftritt für ihre Fischtheken. Zum neuen Theken-Auftritt gehörten auch Schulungen für die Mitarbeiter der jeweiligen Märkte sowie ein umfangreiches Marketing-Paket zur kundenorientierten Kommunikation der »die fischwerker«-Alleinstellungsmerkmale: »Tradition«, »Handwerk«, »Nachhaltigkeit« und »Kompetenz«. Das Shop-Markenkonzept wird auch im laufenden Geschäftsjahr in weiteren Märkten etabliert.
Grundlage zur flächendeckenden Aufschaltung der Fischplattform bildeten in den zurückliegenden zwei Jahren umfangreiche Baumaßnahmen zur Erweiterung der Produktions- und Logistikflächen am Stammsitz von Hagenah in Hamburg. Der erste Bauabschnitt zur Steigerung der Kapazitäten wurde bereits Ende 2020 fertiggestellt. Nummer zwei folgte planmäßig im Sommer des zurückliegenden Geschäftsjahres. Die Erweiterungsbauten zur Produktion und Kommissionierung befinden sich seit Mitte des Jahres in Nutzung. Nach dem Prinzip »Alles aus einer Hand« etablierte Hagenah in der Hansestadt zudem einen zeitgemäßen Cross DockingProzess für die effizientere Zusammenarbeit mit Lieferanten wie beispielsweise Deutsche See. Dabei werden die bei Hagenah angelieferten Feinkostartikel und Räucherwaren direkt umgeschlagen, ohne im Hamburger Lager zunächst eigene Bestände aufzubauen. Wareneingang und Warenausgang gehören zum selben Workflow. So wird die sensible Ware ohne Zeitverzögerung an die EDEKA-Kunden distribuiert. Begünstigt wird dieser logistische Ablauf auch durch die seit vergangenem Jahr vollzogene Anbindung von Hagenah an die LUNAR-Warenwirtschaftslösung für die Einzelhandelsstufe der EDEKA Minden-Hannover. Diese ermöglicht die direkte Bestellung von Frischfisch und anderen Sortimentsteilen per mobilem Datenerfassungsgerät (MDE) aus den Märkten des EDEKA-Einzelhandels. Daran gekoppelt erfolgt die direkte Übertragung an das Warenwirtschaftssystem von Hagenah und somit die mobile Kommissionierung der Ware.
Der Lagerstandort der EDEKA Minden-Hannover in Landsberg bei Leipzig wird seit dem zurückliegenden Geschäftsjahr die Einzelhandelsstandorte der EDEKA Minden-Hannover in Sachsen-Anhalt zielgenau mit frischem Fisch versorgt.
Für die EDEKA-Märkte aus der Vertriebsregion Berlin/ Brandenburg hatte die EDEKA-Tochter Hagenah bereits 2020 ihre Frischfisch-Warenausgangslogistik mit Blick auf die Versorgung der Bundeshauptstadt optimiert. Gemeinsam mit der EDEKA-Logistik im Warenlager Freienbrink südöstlich von Berlin wurde anhand des sogenannten Beistell-Prozesses ein Plus an Kosteneffizienz und Kundenzufriedenheit im selbstständigen EDEKA-Einzelhandel des Vertriebsgebiets erzielt. Für die Märkte der Kaufleute stellen die Hamburger Fischwerker dabei Produktbestellungen in speziellen Hygiene-Rollbehältern zusammen. Diese werden vor Ort den jeweiligen Touren an die Spree beigefügt.
Alle weiteren Vertriebsgebiete versorgt die nach dem Ausbau noch leistungsfähigere Direkt-Logistik aus Hamburg. Geplant ist, auch diese Zielregionen sukzessive auf die BestellLogistik-Lösung umzustellen.
Nach dem Prinzip »Alles aus einer Hand« etablierte Hagenah in der Hansestadt zudem einen zeit- gemäßen Cross Docking-Prozess