Nachhaltigkeit
Nach beinahe 20 Jahren als Marktleiter hat Franz Pfaff 2005 das Ruder selbst in die Hand genommen. Seither ist er erfolgreich als selbstständiger EDEKAEinzelhändler am Start. Er habe den »besten Job der Welt«, sagt Pfaff, weil der tägliche Kontakt mit zufriedenen Kunden und zu frischen Lebensmitteln für ihn einfach »das Größte ist«.

Ein Jahr im Zeichen der Nachhaltigkeit

Welche Maßnahmen sind nötig, um die natürlichen Ressourcen und das Klima zu schützen? Wovon profitieren unsere Mitarbeiter im Job-Alltag am meisten? Und wie können wir unsere Region stärken? Diesen und zahlreichen weiteren Fragen widmete sich die EDEKA Minden-Hannover im Rahmen ihres 2021er-Jahresmottos »Wir & Jetzt für mehr Nachhaltigkeit«. Aufgegliedert in verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, stand verantwortungsvolles Handeln während des gesamten Jahresverlaufs im Mittelpunkt der Aktivitäten des Unternehmensverbunds. Ob Logistik und Produktion, Verwaltung oder Einzelhandel – auf sämtlichen Handelsstufen wurden vielfältige Projekte auf den Weg gebracht. Intern wie extern wurde fortlaufend dokumentiert, wie EDEKA den Themenkomplex »Nachhaltigkeit« interpretiert, konzipiert und realisiert. Dabei wurden die eigenen Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden nicht nur sensibilisiert, sondern bei den verschiedenen Aktionen immer wieder aktiv eingebunden.

Ökologische Panda-Partnerschaft

VERTRAG DER GENERATIONEN

Der EDEKA Minden-Hannover geht es darum, regelmäßig neue Antworten für ein funktionierendes soziales Miteinander und eine intakte Umwelt zu finden. Und diese zudem sinnvoll und zielgerichtet in das eigene Geschäftsmodell zu integrieren. Nachhaltiges Handeln ist für den genossenschaftlich organisierten Verbund somit ein kontinuierlicher Prozess. Das täglich gelebte Solidaritätsprinzip orientiert sich an dem Gedanken: Eine Generation übernimmt Verantwortung für ihre Folgegenerationen.

»NACHHALTIGKEIT« AUF OBERSTER MANAGEMENTEBENE ANGESIEDELT

Die strategische Ausrichtung gibt der geschäftsführende Vorstand vor. Unterstützt wird dieser im operativen Geschäft durch die jeweiligen Geschäftsbereichsleiter und Geschäftsführer. Konkrete Maßnahmen wiederum setzen Teams der einzelnen Geschäftsbereiche um – auch in bereichsübergreifender Zusammenarbeit.

Auf dem Weg zu einem immer verantwortungsvoller agierenden Unternehmensverbund aktualisiert die EDEKA Minden-Hannover regelmäßig ihre Nachhaltigkeitsziele

In der

»Agenda 2025«

wurden langfristige
Nachhaltigkeitsziele entwickelt

FRANZ PFAFF

Im ostfriesischen Esens führt der Kaufmann neben einem Getränke-Center einen neugebauten EDEKA-Markt mit etwa 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Solar-Anlage, grüner Strom, Wärmerückgewinnung – das Öko-Paket seines Standorts stimmt.

DREI FRAGEN AN FRANZ PFAFF

» Weil wir alle Verantwortung für nachfolgende Generationen tragen. Der voranschreitende Klimawandel führt es uns, teilweise in dramatischer Weise, vor Augen. Ich finde, immer umweltfreundlicher gebaute Supermärkte sollten deshalb verpflichtend werden.«
» Ich denke, ja. In Handzetteln, auf Facebook oder auf unserer Internetseite – überall bringe ich es meinen Kunden näher. Ich zeige ihnen, wie zukunftsorientierter Lebensmittelhandel aussehen kann.«
» Beim Griff ins Regal sind es regionale Lebensmittel und Bio-Produkte, die bei ihnen ganz hoch im Kurs stehen. Vor allem jüngere Menschen erkennen die Notwendigkeit, dass wir umdenken und verantwortungsbewusster konsumieren müssen.«

Fünf Verantwortungsdimensionen als tragende Säulen

Eine ausgefeilte Unternehmensstrategie, klare Strukturen und realistisch gesetzte Meilensteine sind für die EDEKA Minden-Hannover maßgebliche Leitplanken, um ihre in der »Agenda 2025« definierten langfristigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Säulen der integrierten Nachhaltigkeitsstrategie bilden seit 2011 die fünf Verantwortungsdimensionen: »Produkte«, »Mitarbeiter«, »Umwelt«, »Region« und »Gesellschaft«. Die seitens der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) liefern einen zusätzlichen Handlungsrahmen.

ZIELE IMMER WIEDER SCHÄRFEN

Auf dem Weg zu einem immer verantwortungsvoller agierenden Unternehmensverbund aktualisiert die EDEKA Minden-Hannover regelmäßig ihre Nachhaltigkeitsziele. Sie werden kritisch hinterfragt, geschärft und den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. Beispielsweise wird die gezielte Förderung von Bio-Produkten im Rahmen der Agenda 2025 mit dem abgelaufenen Berichtsjahr unter der Verantwortungsdimension »Produkte« vorangetrieben. Mit einem Blick nach rechts werden die Zielsetzungen im Überblick dargestellt.

Verantwortungsdimension
»Umwelt«

Es ist nicht weniger als die größte Herausforderung in der Menschheitsgeschichte: der Klima- und Ressourcenschutz. Dekarbonisierung und die stetige Steigerung der Energieeffizienz im gesamten Verbund stehen für die EDEKA Minden- Hannover weiter im Fokus. Zum Tragen kommen hier Maßnahmen wie der Einsatz des natürlichen Kältemittels CO2 oder die Ausstattung der Märkte mit Photovoltaik-Anlagen. Anhand der technologischen Optimierungen konnten mehr als 40 Prozent des Treibhausgases CO2 eingespart werden. Sämtliche Maßnahmen werden seit 2020 um die stufenweise Einführung von Ökostrom ergänzt. Die EDEKA Minden-Hannover hat in den letzten zehn Jahren Ihren CO2-Ausstoß um 70 Prozent im Vergleich zu 2011 reduziert und damit Ihr ursprünglich bis 2025 gesetztes Ziel vorzeitig erreicht. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von rund 256.000 Tonnen CO2. Mit Blick auf die Folgejahre verpflichtet sich die EDEKA Minden-Hannover, die Aktivitäten zur CO2-Reduzierung konsequent fortzusetzen und neue Wege zu gehen. Die Senkung der Emissionen und Energieverbräuche ist dabei weiter klar definiertes Ziel im Unternehmensverbund. Dies erfolgt u. a. durch den konsequenten Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf Einzelhandels- und Großhandelsimmobilien. So wurde u. a. im Februar 2022 die bisher größte Photovoltaik-Anlage auf einem Teilbereich des Logistikzentrums in Lauenau in Betrieb genommen. Des Weiteren wird der Fuhrpark der Regionalgesellschaft schrittweise auf LNG-LKW sowie auf Elektro-PKW umgestellt.

Erneuerbare Energien verstärkt im Kommen

DER VERBUND STEHT UNTER ÖKOSTROM

Die Bereiche Logistik, Produktion und Verwaltung werden bereits seit 2020 zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Damit bezieht die EDEKA Minden-Hannover gegenwärtig ca. 26 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs aus regenerativen Quellen. So sparten die Bereiche seither jährlich etwa 45.000 Tonnen CO2 ein. Seit Anfang 2021 erhalten alle verbleibenden Sparten ebenfalls Ökostrom. Sämtliche in Regie des Großhandels geführten Märkte werden somit seit Januar 2021 mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt. So werden jährlich noch einmal 38.000 Tonnen CO2 eingespart. Zusammen ergibt dies im Jahr aktuell eine Reduzierung von 83.000 Tonnen CO2 für den Unternehmensverbund. Das entspricht dem jährlichen Heiz- und Stromverbrauch einer mittelgroßen deutschen Stadt.

Der Unternehmensverbund fördert aktiv den selbstständigen Einzelhandel, in dem er einen erheblichen Anteil der Mehrkosten für Ökostrom übernimmt. Ergänzt wird diese Maßnahme durch ein in das Jahr 2022 reichendes Förderpaket zur Senkung des Energieverbrauchs. Dieses stellt somit einen wesentlichen B-Faktor für den umweltfreundlichen Betrieb sämtlicher Märkte dar. Die Umstellung weiterer Märkte des selbstständigen EDEKA-Einzelhandels auf nachhaltige Energieversorgung wird auch 2022 gefördert und somit zielgerichtet fortgesetzt.

SOLAR-ZELLEN FÜR ALLE NEUEN MÄRKTE

Immer mehr Kaufleute denken über die Nutzung von Solar- Energie für ihre Märkte nach. Rund 80 Prozent des mit Sonnenkraft erzeugten Stroms fließen direkt in die Versorgung der Standorte und decken so bis zu 25 Prozent des Strombedarfs. Die Photovoltaik-Anlagen sind zudem 100 Prozent CO2 neutral. Grundsätzlich erhalten heute alle neugebauten Märkte im Geschäftsgebiet eine Photovoltaik-Anlage. Das hat die EDEKA Minden-Hannover in ihrer Baubeschreibung für neue Markt- Standorte festgelegt, um den ökologischen Fußabdruck ihres Vertriebsnetzes immer mehr zu verringern. Zukünftig sollen zudem alle zur Verfügung stehenden Dächer des Unternehmensverbunds mit Photovoltaik ausgestattet werden.

MODERNE TECHNOLOGIEN SENKEN ENERGIEBEDARF

Gleichzeitig feilen die Märkte der EDEKA Minden-Hannover, unterstützt durch den EDEKA-MIHA Immobilien-Service, weiter kontinuierlich an ihrer Energieeffizienz. Schritt für Schritt wird dazu vorhandene Kälte- und Beleuchtungstechnik durch Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik ersetzt, um den jeweiligen Energieverbrauch der Standorte zu senken. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 68 Anlagen in Regie-Märkten dahingehend modernisiert.

Zum Jahresende waren in sämtlichen Märkten Energiebeauftragte tätig. Ihre Aufgabe ist es, als Ansprechpartner dieses wichtige Thema fest im Bewusstsein der Inhaber und Marktleiter zu verankern und mit ihrer Expertise zu koordinieren. Vor diesem Hintergrund werden weiterhin spezifische Schulungen zum energetischen Betrieb der Märkte angeboten.

Ihre energieintensiven Produktionsstandorte rüsteten die EDEKA-Tochtergesellschaften Bauerngut, Schäfer’s und Hagenah 2021 komplett auf energiesparende LED-Beleuchtung um. Zudem wurden an dem Bauerngut-Standort Bückeburg zwei Lüftungsgruppen mit insgesamt 16 Lüftungsgeräten von Frigen Kältemittel auf ein natürliches Kältemittel modernisiert.

Die Bereiche Logistik, Produktion und Verwaltung werden bereits seit 2020 zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt.

JEDES STÜCK FOLIE ZÄHLT …

Die EDEKA Minden-Hannover arbeitet permanent daran, Einwegmaterialien einzusparen oder den Einsatz von Papier und Folie zu beschränken. Und speziell die betrieblichen Abläufe innerhalb von Produktionsbetrieben und Logistikstandorten bieten dafür Potenzial. So hat Bauerngut 2021 sein Aufkommen an Kunststoff um insgesamt 84 Tonnen reduziert. Dazu trugen sowohl das Verwenden dünnerer, besser zu recycelnder Folien in der Fleischverpackung sowie das Umstellen verschiedener Produktverpackungen, beispielsweise auf innovatives Kartonboard, bei. Vermehrt kommen auch Mehrweg-Boxen und -Tanks – für Fleisch-Marinaden – zum Einsatz.

… UND JEDES BLATT PAPIER

Seit dem dritten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres werden im Logistik-Bereich die Inhaltsverzeichnisse der kommissionierten Rollbehälter und Paletten im gesamten Einzugsgebiet in digitaler Form bereitgestellt und nicht mehr ausgedruckt. Auf diese Weise ergibt sich eine Einsparung von jährlich 20 Millionen Blatt Papier oder ca. 100 Tonnen CO2. Zudem entfällt der Druck der Transportmittelbelege für die Leih- und Leergutabwicklung durch die anliefernden Fahrer. Somit wird vor Ort in den Märkten auch der Abschluss des Kundenstopps elektronisch abgewickelt.

MIT PYRAMIDENPRINZIP MÜLL VERMEIDEN

Ein konsequentes Abfallmanagement, organisiert durch die EDEKA-MIHA Immobilien-Service, prägt unter ökologischen Gesichtspunkten weiterhin die Nachhaltigkeitsbestrebungen der EDEKA Minden-Hannover. Das bewährte Prinzip der Abfallpyramide »Vermeiden. Wiederverwenden. Recyceln.« charakterisiert die Prozessketten auf allen Handelsstufen. Es basiert auf sich wiederholenden Analysen der im Tagesgeschäft anfallenden Abfallfraktionen und -mengen. Entsprechend fordert die EDEKA Minden-Hannover ihre Partnerunternehmen der Abfallwirtschaft auf, umweltfreundliche, mit ihrem eigenen Tagesgeschäft vereinbare Lösungen zu realisieren. Der Unternehmensverbund arbeitet dabei ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsunternehmen zusammen.

Die im Absatzgebebiet über allen Handelsstufen angefallenen Mengen ungefährlichen Abfalls beliefen sich 2021 auf insgesamt 64.749 Tonnen (Vorjahr: 67.620 Tonnen).

STEMPELN FÜR MEHR UMWELTSCHUTZ

Verpackungen und Plastik beim Einkauf sparen und zugleich den Baumbestand in der Heimat oder in Kenia – organisiert durch den EDEKA Partner WWF – erhöhen: Mit dem erfolgreich etablierten Konzept »Baumpflanzkarte« unterstützen viele Märkte im Geschäftsgebiet der EDEKA Minden-Hannover seit über zwei Jahren dieses Engagement.

Und da Bäume überall auf der Welt eine zentrale Rolle für effektiven Klimaschutz spielen, spendete die EDEKA Minden- Hannover 2021, anlässlich der Aktion #Einheitsbuddeln zum Tag der Deutschen Einheit, 10.000 Euro an das Gastgeber-Bundesland Sachsen-Anhalt. So konnten 1.400 Baumsetzlinge im Kommunalwald der Hansestadt Stendal in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gepflanzt werden.

Jungen Menschen eine Zukunft und Wurzeln geben, dies strebt die EDEKA Minden-Hannover nicht nur mit ihrem umfangreichen Angebot an Ausbildungsberufen an. 2021 wurde für jeden der 1.500 neuen EDEKA-Azubis im Absatzgebiet ein Baum im »Azubiwald« bei Bad Oeynhausen gepflanzt.

GEMEINSAM DEN MEHRWEG GEHEN

Verpackungen einzusparen, ist insbesondere angesichts der wachsenden Plastikflut in den Weltmeeren ein weiteres Gebot unserer Zeit. Die EDEKA Minden-Hannover setzt der Verpackungsflut im Einzelhandel aktuell sechs Mehrweg-Konzepte entgegen. Und bietet ihren Kunden in den teilnehmenden Märkten somit umweltfreundlichere Lösungen an: Mehrweg- Netze für frisches Obst und Gemüse sowie Jute-Beutel für Backwaren gehören genauso dazu wie Mehrweg-Frischedosen für den Einkauf an den Bedientheken. Hinzu kommen eine zu 80 Prozent recycelte Mehrweg-Tragetasche und -Frischedeckel für 500 g-Joghurtbecher. Und Mehrweg-Becher für frisch gebrühten Kaffee in den Schäfer’s-Backwarengeschäften und an den -Theken dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Bei dem Konzept werden die Kunden mit zehn Prozent Rabatt belohnt. Aufgrund der geltenden Pandemie-Hygienevorschriften waren die Verbraucher hinsichtlich der Akzeptanz des »Wir gehen den Mehrweg«-Konzepts allerdings teilweise verunsichert. Aus diesem Grund konnte es im Berichtsjahr nicht in jeder Facette so konsequent umgesetzt werden wie geplant, fest steht aber: »Wir gehen den Mehrweg« wird weiter vorangetrieben.

Verantwortungsdimension
»Produkte«

Innerhalb der Verantwortungsdimension »Produkte« wird die gesamte Wertschöpfungskette beleuchtet. Denn, wer wie die EDEKA Minden-Hannover mit dem Versprechen »Wir lieben Lebensmittel« am Markt auftritt, legt Wert darauf zu wissen, woher die Produkte in den Märkten stammen. Genauso wichtig ist es, nachvollziehen zu können, unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Und selbstverständlich genießt Qualität oberste Priorität. All das spielt bei der Gestaltung der Sortimente eine zentrale Rolle. Und bei der Zertifizierung der Märkte nach geltenden Bio-Standards ist die EDEKA Minden-Hannover mit zum Jahresende 974 Standorten bereits Spitzenreiter innerhalb des EDEKA-Verbunds.

In ihrer »Partnerschaft für Nachhaltigkeit« setzen sich EDEKA und WWF seit mehr als zehn Jahren gemeinsam dafür ein, die Lieferketten der rund 4.000 EDEKA-Eigenmarkenartikel immer transparenter und nachhaltiger zu gestalten und zugleich Verbraucher für einen nachhaltigeren Lebensstil zu gewinnen.

Gleich ein komplett neues Einzelhandelskonzept mit dem Fokus auf mehr Nachhaltigkeit hat die EDEKA Minden-Hannover Ende vergangenen Jahres gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation WWF Deutschland auf den Weg gebracht. Hierbei sorgt ein Leitfaden aus insgesamt zehn verpflichtenden und 37 freiwilligen Maßnahmen für einen starken Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Im Kern stehen sie für die Sortiments- und Marktgestaltung, den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung sowie den Verbraucherdialog. In diesem Kontext wurde ein Bewertungssystem entwickelt: In fünf definierten Teilbereichen verteilt EDEKA für die pro Standort umgesetzten Maßnahmen Punkte. Je Teilbereich müssen 75 Prozent der möglichen Punktzahl erreicht werden, damit der jeweilige Markt die Auszeichnung »Auf ZukunftsWegen« erhält. Das EDEKA Center Moabit in Berlin war im September 2021 der erste Markt im Geschäftsgebiet, der das Konzept »Auf ZukunftsWegen« umsetzte. Nach einer Testphase mit 15 weiteren EDEKAMärkten startete Anfang 2022 der Rollout für das gesamte Gebiet der Regionalgesellschaft EDEKA Minden-Hannover. Damit erhalten insgesamt rund 1.000 Märkte die Möglichkeit, sich an dem Konzept zu beteiligen.

Veggi und vegane Lebensstile unterstützen

In fünf definierten Teilbereichen müssen 75 Prozent der Punktzahl erreicht werden, damit der jeweilige Markt die Auszeichnung »Auf ZukunftsWegen « erhält.

Hochwertiger Bio-Genuss à la EDEKA

DEN BIO-KURS FEST IM BLICK

Bereits seit vielen Jahren forciert die EDEKA Minden-Hannover den Ausbau nachhaltiger Sortimente in ihren Märkten. Passend zum Jahresmotto »Wir & Jetzt für mehr Nachhaltigkeit « wuchs der Anteil an Lebensmitteln aus kontrolliert ökologischem Anbau am Gesamtsortiment auch 2021 beständig. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Unternehmensverbund mit Bio-Produkten erneut ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum von 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf 607 Millionen Euro. Erklärtes Ziel ist es, den Anteil an Lebensmitteln aus kontrolliert ökologischem Anbau am Gesamtsortiment weiter Schritt für Schritt zu erhöhen. Bis Ende 2025 soll die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro geknackt werden. Dazu trägt der stetige Ausbau des Lagersortiments von Markenartikeln in Bio-Qualität (z. B. Campo Verde) bei. Die Gesamtzahl verfügbarer Bio-Artikel ist Ende 2021 auf insgesamt 13.800 gewachsen. Darunter über 450 Alnatura-Artikel, rund 1.500 Erzeugnisse des Anbauverbands Demeter sowie etwa 400 Produkte der Eigenmarke EDEKA Bio. Im Rahmen der Demeter-Kooperation stehen die Zeichen unverändert auf Wachstum. So werden verschiedene Artikel in Demeter-Qualität auch unter der neuen Eigenmarke Heimatliebe sowie der EDEKAExklusivmarke »Nordfrische«-Milch geführt.

FAIRES MILCH-ANGEBOT

Ebenso exklusiv in den EDEKA-Märkten im Absatzgebiet: EDEKA fair! Dabei handelt es sich um deutsche Weidemilch des Lieferanten Ammerland. Die EDEKA Minden-Hannover garantiert, dass pro verkauftem Liter zehn Cent zusätzlich an heimische Milchbauern gehen. Und das Produkt überzeugt auch qualitativ in besonderer Weise. Denn die Kühe der an dem Programm teilnehmenden Landwirte grasen mindestens 120 Tage im Jahr für sechs Stunden am Tag auf den Weiden.

SPITZENREITER BEI DER BIO-ZERTIFIZIERUNG

Die Bio-Zertifizierungsoffensive wird zweigleisig und unter Hochdruck vorangetrieben. Die Märkte der Vertriebsschienen EDEKA, EDEKA Center, MARKTKAUF und NP haben die Zertifizierung nahezu vollständig umgesetzt bzw. warten nach ihrer Anmeldung auf ihre Audits. Die unter der Regie des Großhandels geführten Einzelhandelsstandorte sind zu 100 Prozent biozertifiziert. Im überregionalen Vergleich steht die Regionalgesellschaft Minden-Hannover damit an der Umsetzungsspitze im gesamten EDEKA-Verbund.

Dabei unterstützt der Großhandel die selbstständigen Einzelhändler durch Kostenübernahmen für Erstzertifizierungen ihrer Märkte bei Anmeldung bis Jahresende 2021.

Verantwortungsdimension
»Region«

Wissen, woher gute Produkte kommen Regionale Partnerschaften fördern

EDEKA gilt traditionell als einer der bedeutendsten Vermarkter lokal und regional erzeugter Lebensmittel. Der Unternehmensverbund der EDEKA Minden-Hannover führte zum Ende des Berichtsjahres Produkte von rund 5.000 Lieferanten aus der Region. Sie belegen die Verbundenheit und die enge Partnerschaft zu heimischen Landwirten und Herstellern – auch seitens des selbstständigen EDEKA-Einzelhandels. Die Vorteile dieser Sortimentsstrategie liegen auf der Hand: Kurze Lieferwege und regionale Wirtschaftskreisläufe profitieren von der wachsenden Nachfrage nach entsprechenden Produkten. Bestehende Arbeitsplätze können so gesichert und neue geschaffen werden.

LEBENSMITTEL AUS MAXIMAL 30 KILOMETERN ENTFERNUNG

In der Gunst vieler EDEKA-Kunden genießen regionale Erzeugnisse Lebensmittel stammt von Produzenten, die in einem Radius von 30 Kilometern um einen Super- oder Verbrauchermarkt angesiedelt sind. Und es kommen stetig neue Partner hinzu. Genau wie ihre internationalen und nationalen Kollegen müssen auch regionale und lokale Lieferanten jederzeit die strengen EDEKA-Qualitätsvorgaben erfüllen (siehe Kapitel Großhandel Seite 67).

SPANNENDE GESCHICHTEN AUS DER NACHBARSCHAFT

Regionalität zählte 2021, dem Jahr der Nachhaltigkeit, ebenfalls zu den Fokusthemen. Eine eigens konzipierte Kampagne setzte den Regionalitätsgedanken im Jahresverlauf mit verschiedenen Elementen öffentlichkeitswirksam in Szene. So wurden zwölf ausgewählte Lieferanten, beispielhaft für die gute Zusammenarbeit in der Region, im Rahmen von Kurzfilmen im Internet und auf den Social-Media-Kanälen des Verbunds näher vorgestellt. Bis Jahresende entstanden außerdem über 550 weitere Lieferanten-Storys aus dem gesamten Absatzgebiet, die seither auf entsprechenden Regio-Wänden in den Märkten nach und nach die Kunden über erfolgreiche Kooperationen in der jeweiligen Nachbarschaft informieren. Jeder teilnehmende Standort konnte außerdem die Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten und Erzeugern aus dem Umkreis in einer individualisierten Regionalitätsbroschüre vorstellen.

Regionale Partnerschaften fördern
Regionale Partnerschaften fördern
Regionale Partnerschaften fördern

EDEKA SAGT ALLEN LANDWIRTEN »DANKE«

Zu den Höhepunkten der Regionalitätskampagne zählte darüber hinaus das große »Dankeschön« der EDEKA Minden- Hannover, das sich explizit an die Landwirte der Region richtete: »Ein großer Erntedank an euch!« hieß es zwischen September und Oktober 2021 auf mehr als 2.000 Großflächenplakaten im gesamten Geschäftsgebiet. Darauf zu sehen: Landwirte aus dem jeweiligen Einzugsgebiet – auf dem Feld, im Stall, mit der Familie. Stellvertretend für die Vielzahl an Landwirten im gesamten Geschäftsgebiet wurden einige von ihnen auch auf der Webseite »Wir & Jetzt für unsere Region« kurz porträtiert.

Die »Danke«-Initiative lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit auf die generell wertvolle Arbeit von Landwirten aus verschiedenen Regionen des Absatzgebietes. Die Kaufleute der Region pflegen häufig langjährige Partnerschaften mit Landwirten aus ihrer Nachbarschaft. Sie schaffen so aktiv neue Vermarktungsperspektiven für die Produzenten. Und dies gilt im Rahmen regionaler Eigenmarken- und Markenfleischprogramme auch für die Großhandelsstufe.

Mit EDEKA Heimatliebe führte die EDEKA Minden-Hannover als erste Regionalgesellschaft im EDEKA-Verbund eine national vertriebene Marke ein. Sie repräsentiert – zugeschnitten auf jede der sieben EDEKA-Regionalgesellschaften – »Waren aus der Region und von Herzen«. Für die EDEKA Minden- Hannover gehören beispielsweise Obst und Gemüse aus Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie aus Ostwestfalen-Lippe (NRW) dazu.

Erfolgreicher Start der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Imkerbund (D.I.B.). Zusammen auf der Suche nach neuen regionalen Erzeugern.

»GEMEINSAM WACHSEN« – UND REGIONALE IMKER GEWINNEN

Eine weitere Facette regionaler Verbundenheit markierte 2021 der erfolgreiche Start der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Imkerbund (D.I.B.). Immer auf der Suche nach neuen regionalen Erzeugern, Produkten und Kooperationen kam es im Jahresverlauf zu mehreren Treffen mit D.I.B.-Vertretern. Gemeinsam wurde eine Broschüre entwickelt, die lokalen Imkern bei Interesse zur Verfügung gestellt wird. Sie liefert ihnen detaillierte Informationen zu den EDEKA-Anforderungen an regionale Lieferanten, Listungsprozesse oder an Mengen und Qualität des Bienenhonigs. Der Ausbau der Aktivitäten ist 2022 bereits angelaufen.

Verantwortungsdimension
»Mitarbeiter«

Wenn es um die Mitarbeiter geht, ist mit Beginn der Corona- Pandemie das Wohlbefinden der Belegschaft und ihr permanenter Infektions- und Gesundheitsschutz immer weiter in den Fokus gerückt. Fest steht: Ohne ein sicheres, präventiv ausgerichtetes Arbeitsumfeld für die Beschäftigten der EDEKA Minden-Hannover ist kein motivierendes und somit produktives Arbeiten möglich. Insbesondere die erfolgreiche Umsetzung der umfassenden Hygienemaßnahmen in den Märkten sowie der Impfkampagne (Mehr Informationen zur Impfkampagne auf Seite 24) im Unternehmensverbund unterstreicht dies. Ihre fachspezifische Expertise und das kontinuierliche Engagement der Mitarbeiter sichern den nachhaltigen Unternehmenserfolg der EDEKA Minden- Hannover – auch in Krisenzeiten – ab. Zentrale Handlungsfelder bleiben deshalb, zusätzlich zum Schaffen exzellenter Arbeitsbedingungen, umfassende Qualifizierungs- und Entwicklungsperspektiven sowie gute Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Nachhaltig in die Pedale treten

MITARBEITER FEST IM NEXTBIKE-SATTEL

Im Sommer 2020 wurde die Kooperation zwischen der EDEKA Minden-Hannover und dem offiziellen Fahrradverleihsystem von Berlin, nextbike, aus der Taufe gehoben. Vergangenes Frühjahr ist die Zusammenarbeit noch einmal ausgebaut worden. Seit April haben auch rund 14.000 Mitarbeiter der EDEKA-Märkte in der Hauptstadt und seit Mitte August auch die Beschäftigten in Bad Oeynhausen die Möglichkeit, die Räder zum Sondertarif zu nutzen. Dieser ermöglicht den Mitarbeitern pro Ausleihe eine 60-minütige Freifahrt. Mit diesem Angebot leistet die Regionalgesellschaft einen wichtigen Beitrag zur Förderung zeitgemäßer urbaner Mobilität.

FAMILIENFREUNDLICHE ANGEBOTE GESTÄRKT

Im Jahr 2021 setzte die EDEKA Minden-Hannover verschiedene Teilprojekte um, damit bis 2025 weitere Weichenstellungen vorgenommen werden können, um der familienfreundlichste Lebensmitteleinzelhändler innerhalb der Region zu werden. Zum einen startete mit Beginn des vergangenen Jahres eine interne Kommunikationskampagne für Mitarbeiter, die systematisch über bereits bestehende Maßnahmen informiert und zu deren Nutzung anregt. Zudem wurden die den Teams in den Regie-Märkten zur Verfügung stehenden Angebote kontinuierlich auch im selbstständigen EDEKA-Einzelhandel bereitgestellt. Darunter das Online Veranstaltungsprogramm und Geschenkeboxen zur Geburt von Kindern aus dem Kollegenkreis.

Darüber hinaus wurden die bereits etablierten Gesundheitszirkel um das Thema »Vereinbarkeit« erweitert und so standortspezifisch Angebote beworben. 2021 wurden die bereits bestehenden Angebote und Maßnahmen zur Vereinbarkeit im Einzelhandel erfasst. Aus diesen und weiteren Ideen entsteht nun ein Maßnahmenkatalog mit Anregungen, Hilfestellungen und Best-Practice-Beispielen. Als weitere Maßnahme wurde in 2021 ein Pilotprojekt im Einzelhandel zur Zertifizierung als familienfreundlicher Arbeitgeber vorbereitet. Ziel für 2022 ist die erfolgreiche Teilnahme am Audit »Beruf und Familie« mit einer Pilotgruppe aus dem selbstständigen EDEKA-Einzelhandel sowie -Regiemärkten.

Verantwortungsdimension
»Gesellschaft«

Die EDEKA Minden-Hannover übernimmt auf sämtlichen Handelsstufen stetig gesellschaftliche Verantwortung und fördert das soziale Miteinander innerhalb ihres Einzugsgebiets. Dies ist fest in ihrer genossenschaftlichen DNA verankert. Auf lokaler Einzelhandelsebene machen sich sowohl die selbstständigen EDEKA-Kaufleute als auch die Marktleitungen und deren Teams für das Gemeinwohl stark und engagieren sich für Menschen und Organisationen in ihren jeweiligen Städten und Gemeinden. Ziel bis 2025 ist es, dass jeder Markt jeweils ein soziales und/oder ökologisches Projekt unterstützt.

Dazu zählt die Förderung von Schulen und Kindertagesstätten, Vereinen oder anderen karitativen Einrichtungen. Sei es über das regelmäßige Spenden der in den Märkten eingenommenen Pfandbeträge aus Leergutrückgaben. Spenden-Geber sind hierbei die Verbraucher. Die Einzelbeträge setzen sich aus den Pfandbons zusammen, die Kunden bei der Rückgabe von Getränkeflaschen in ihrem jeweiligen Markt in eine dafür vorgesehene Box einwerfen. Mit dem gesammelten Geld werden Initiativen unterstützt, die sich lokal für einen guten Zweck engagieren. Ein Großteil der zur EDEKA Minden-Hannover gehörenden Kaufleute beteiligt sich an der Pfandspende-Aktion.

Ziel bis 2025: Jeder Markt unterstützt jeweils ein soziales und/oder ökologisches Projekt.

Soziales Engagement gemeinsam mit den Kunden durch Pfandspenden

KONTINUIERLICHE LEBENSMITTELSPENDEN

Gemeinsam mit der Großhandelsebene sowie der Produktionssparte werden zudem regionale und lokale Tafelorganisationen mit Ware versorgt. Seitens der EDEKA Minden-Hannover wurden im Berichtsjahr Lebensmittel im Gesamtwert von gut 1,45 Millionen Euro an Tafelorganisationen übergeben. Bei dieser Partnerschaft zählt weiterhin die gemeinsam mit den EDEKA- und MARKTKAUF-Kunden durchgeführte Aktion »Kauf eins mehr!« zu den Highlights eines jeden Jahres. Hier kommen ebenfalls umfassende Lebensmittelspenden für die lokalen Tafeln zusammen.

Erstmalig konnten EDEKA- und MARKTKAUF-Kunden 2021 im Rahmen der Aktion »Aufrunden, bitte!« ihre jeweilige Einkaufssumme in den Märkten zugunsten der Tafeln aufrunden. Außerdem bestand für sie die Möglichkeit, ihre über das Kundenbindungsprogramm DeutschlandCard gesammelten Punkte für die Tafel zu Spenden. Auf diese Weise wurden zusätzlich zu den Lebensmitteln noch einmal 30.500 Euro für die vier Landes tafelverbände generiert. Ein weiteres gelungenes Beispiel für die Umsetzung des Botschafterkonzepts war die Aktion »Der Nordwesten rundet auf!« Dabei baten über 170 teilnehmende EDEKA-Märkte und EDEKA Center aus dem Nordwesten des Geschäftsgebiets ihre Kunden um Unterstützung für schwerstkranke Menschen und deren Angehörige in der Region. Die gesammelten Cent-Beträge summierten sich zu der ansehnlichen Summe von 17.000 Euro. Anfang 2022 ging das Geld an sechs gemeinnützige Institutionen aus der Region.

MIT ANSPRUCHSGRUPPEN IM PERMANENTEN AUSTAUSCH

Zahlreiche verschiedene interne wie externe Anspruchsgruppen stehen Jahr für Jahr in Kontakt mit der EDEKA Minden-Hannover. Unter ihnen selbstständige EDEKA-Kaufleute sowie -Mitarbeiter und -Gesellschafter. Es zählen zudem die Kunden sowie Geschäftspartner, Verbraucherorganisationen, Wirtschaftsverbände und die (Bundes-, Landes- und Kommunal-) Politik dazu. Genau wie karitative Institutionen und Nichtregierungsorganisationen. Für den Unternehmensverbund ist es von zentraler Bedeutung, kontinuierlich den konstruktiven und vertrauensvollen Austausch mit ihnen zu pflegen. Dazu wurde bereits im Jahr 2012 eine auf vier zentralen Gruppen basierende Anspruchsgruppenmatrix entwickelt. Einen Überblick zu den Anspruchsgruppen sowie eine Übersicht zu Mitgliedschaften und Kooperationen findet sich in der Anspruchsgruppen- Tabelle (im Anhang auf Seite 105 f.).

DIE EDEKA MINDEN-HANNOVER STIFTUNG

Der Großhandel engagiert sich darüber hinaus über die autark agierende, gemeinnützige Stiftung des Unternehmensverbunds für das gesellschaftliche Gefüge. Die 1995 gegründete Stiftung unterstützt Menschen, die sich unverschuldet in wirtschaftlichen Notlagen befinden oder aufgrund individueller körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen auf Hilfe angewiesen sind. Zugleich fördert die Stiftung im gesamten Geschäftsgebiet der EDEKA Minden-Hannover gemeinnützige Einrichtungen. Sie ist mit einem Stiftungskapital von zwei Millionen Euro ausgestattet. Aus dessen Verzinsung sowie freien Rücklagen standen 2021 finanzielle Mittel in Höhe von 168.204,88 Euro zur Verfügung, die im Verlauf des Jahres für soziale Zwecke eingesetzt wurden. Dank zusätzlicher Geldspenden in Höhe von 12.144,25 Euro, beispielsweise vonseiten selbstständiger EDEKA-Kaufleute, steigerte sich dieser Betrag noch einmal. Mit der »Cent-Spende« geben darüber hinaus zahlreiche Mitarbeiter der EDEKA Minden-Hannover regelmäßig den Betrag rechts des Kommas ihrer Monatsgehälter weiter. So kamen 2021 insgesamt rund 5.787,94 Euro zusammen.

Schnelle finanzielle Hilfe für Flutopfer

GROSSSPENDE FÜR DIE OPFER DER HOCHWASSERKATASTROPHE

Die Bilder aus den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen lösten ver­gangenen Sommer in ganz Deutschland Bestürzung aus. Um den Menschen vor Ort zu helfen, sammelten etwa 250 Mitarbeiter und Kaufleute der EDEKA Minden-Hannover Geld für die Betroffenen. In knapp einem ­Monat kam eine Summe von über 134.000 Euro zusammen. Dankbar für das Engagement rundete der Vorstand der EDEKA Minden-Hannover den Betrag auf 250.000 Euro auf, der im September 2021 an das Bündnis »Aktion Deutschland Hilft« übergeben wurde. Zum Jahresende folgten noch einmal rund 47.000 Euro, da ­EDEKA-Kaufleute auch nach Ende des Aktionszeitraums Gelder für die Flutopfer auf das Spendenkonto der gemeinnützigen EDEKA Minden-Hannover Stiftung einzahlten. Insgesamt kam eine Spendensumme von rund 300.000 Euro zusammen.

Dass konkrete Hilfe auch unter weniger dramatischen Umständen viel bewirken kann, zeigte die Übergabe von 2.000 iPads im August 2021 an die Schulen der Stadt Minden, dem Stammsitz der EDEKA Minden-Hannover. Die Endgeräte wurden auf Basis einer Spende des Unternehmensverbunds beschafft. Bereits im November 2020, anlässlich des 100. Geburtstags der EDEKA Minden eG, war der dafür gedachte Spendenbetrag von 800.000 Euro an den Mindener Bürgermeister Michael Jäcke übergeben worden.

AUSGEZEICHNETE (WEIHNACHTS)IDEE!

Mit der auf nationaler Ebene verliehenen »Auszeichnung für verantwortungsvolles Handeln« ehrt der EDEKA-Verbund ökologische und/oder soziale Projekte. Nominiert im Jahr 2021 waren auch 13 EDEKA-Märkte in Halle an der Saale. Die Markt-Teams schmückten in den Stadtteilen dafür aufgestellte Weihnachtsbäume mit den Wunschzetteln schwer erkrankter Kinder. Menschen, die daran vorbeigingen, konnten diese pflücken, zu Wunscherfüllern werden und den Kids die Geschenke spenden. Die Idee hatte EDEKA-Kauffrau Beatrice Wilhelm. Seit 2019 machen alle EDEKA-Märkte Halles mit – organisiert im Förderverein »Wir für Halle«. Stellvertretend für den Verein übergab Beatrice Wilhelm die gespendeten Geschenke an das Jugend-Hospiz vor Ort.

GAR NICHT REIF FÜR DIE TONNE

Ein weiterhin drängendes und gesellschaftlich viel beachtetes Thema bleibt der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Was in Obst und Gemüse steckt, das für den Verkauf in den Märkten ungeeignet, aber viel zu gut für die Tonne ist, zeigt die EDEKA Minden-Hannover in ihrem Erfolgsprojekt »Liebe2 – Rettet reife Früchtchen«, das im abgelaufenen Geschäftsjahr nach den Standorten in Minden nun weiter ausgebaut wurde. Drei Jahre nachdem »Liebe2 – Rettet reife Früchtchen« ins Leben gerufen wurde, lieferten zum Jahresende 28 Märkte ihre Früchte an fünf verschiedene Werkstätten für Menschen mit seelischen und geistigen Behinderungen. Darunter das Klinikum Wahrendorff in Sehnde bei Hannover sowie die ElbeWeser-Werkstätten in Bremerhaven. Hier werden die Lebensmittel zu Chutneys veredelt und so den Früchten also ein »zweites Leben« beschert – ohne künstliche Zusatzstoffe. Die Liebe2-Produkte sind gegenwärtig exklusiv in EDEKA-Märkten in Sehnde und Lehrte erhältlich – ein starkes Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Geplant ist, die Produktpalette auszubauen und weitere Kooperationspartner mit an Bord zu holen.

Innerhalb der Produktionssparte ist das Bewusstsein zur Rettung wertvoller Lebensmittel ebenfalls vorhanden: Beim Tochterunternehmen Bauerngut ist es gelebte Praxis, Fleischwaren zweiter Wahl oder Abschnitte von Wurstartikeln eine zweite Chance zu geben. Waren, die nicht für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel infrage kommen, werden regelmäßig in der Betriebskantine verarbeitet. Außerdem werden sie im Rahmen des Werksverkaufs angeboten. Das Schwesterunternehmen Schäfer’s hat sich auf die Fahnen geschrieben, seine im Rahmen der Produktionsprozesse entstehenden Abfälle bis Ende des kommenden Geschäftsjahres um X Prozent zu reduzieren. Ebenfalls bis Ende 2023 sollen die Retouren von Alt-Backwaren um zwei Prozentpunkte gesenkt werden.